Mehr als 500 Prüfungsfragen der Jahre 1996 bis 2022.
Lerntipps – Tabellen – Schaubilder – Überblicksgrafiken
Vorwort zur 1. Auflage
Als ich im Frühjahr 1996 meine Prüfung zum „Kleinen Heilpraktiker“ ablegte, war noch nicht abzusehen, wie die weitere Entwicklung verlaufen würde. Jahrelang wurde zum Beispiel das Gerücht gestreut, die Prüfung werde abgeschafft – angesichts des rechtskräftigen Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 21.01.1993 (BVerwG 3 C 34/90) wäre dies wohl ein politisch riskantes Unterfangen gewesen. Das Gegenteil ist dann eingetreten: als Folge eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2009 ist es in einigen Bundesländern nun auch für Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Podologen möglich, eine „sektorale Heilpraktikerprüfung“ abzulegen, um dann als „Teilgebietsheilpraktiker“ in freier Praxis zu arbeiten. Dass die Prüfung zum „Kleinen Heilpraktiker“ abgeschafft werden soll, ist deshalb äußerst unwahrscheinlich.
In den Anfängen der Prüfung gab es nur wenige Möglichkeiten, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Ich verfasste in mühseliger Kleinarbeit ein Skript, mit dessen Hilfe ich meine schriftliche Prüfung im März 1996 mühelos schaffte. Im Herbst 1996 beschloss, meine Prüfungsvorbereitung an Interessierte weiterzugeben. Zunächst fanden sich 6 Leute, die mit meiner Hilfe bei der Prüfung antraten; im Frühjahr darauf waren es schon 12, im Herbst 1997 über 20, im Jahr 1998 dann pro Kurs 30-40 Teilnehmer. Inzwischen habe ich mehr als 2000 Kursteilnehmer auf die Prüfung vorbereitet und auf diese Weise die Möglichkeit gehabt, den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Fragen aus Sicht der Betroffenen zu beurteilen, nach dem Motto: „Diese Frage war eine Falle!“; oder: „Ich wusste gar nicht, was die Prüfer hier hören wollten!“; oder: „Das hatten wir noch nie im Kurs. Ich musste raten!“: oder auch: „Die Frage XY war „geschenkt“, die haben alle von uns richtig gelöst!“ Durch die große Zahl der Prüflinge ergab sich überdies die Möglichkeit, mit Hilfe der Kursteilnehmer zu erfahren, welche Fragen in der aktuellen Prüfung gestellt wurden, denn bis zum Jahr 2002 war es den Prüflingen nicht erlaubt, ihre Prüfungsunterlagen mit nach Hause nehmen. Ich bat deshalb meine Kursteilnehmer, schon in der Prüfung wichtige Fragen zu notieren und an mich weiterzugeben. Andere wiederum erklärten sich bereit, in ihrem Gesundheitsamt den Antrag zu stellen, ihre falsch gelösten Fragen einzusehen und bei dieser Gelegenheit in Stichpunkten zu notieren. So ist es zu erklären, dass viele der „frühen“ Prüfungsfragen nicht 100-prozentig mit dem Original übereinstimmen, aber doch Aufschluss darüber geben, welche Themen damals bevorzugt gefragt wurden.
Eine Zusammenstellung aller Prüfungsfragen getrennt nach Themen hat allerdings ergeben, dass die Schwerpunkte sich in den letzten 5-10 Jahren verschoben haben, so dass ich mich bei der Auswertung der häufig gefragten Themenbereiche meist auf die Ergebnisse der letzten 6-10 Jahre beschränkt habe. So ist sichergestellt, dass Sie sich in Ihrem Lernprogramm schwerpunktmäßig auf die Krankheitsbilder konzentrieren können, die in den letzten Jahren meist mit 2, 3 oder 4 Fragen pro Prüfung vertreten waren. Überdies empfand ich es nicht als sinnvoll, alle mir vorliegenden 1064 Fragen in das Buch aufzunehmen. Stattdessen habe ich mehrerer ähnlicher Prüfungsfragen zu je einer neuen von mit erstellten Frage zusammengefasst und wichtige Aussagen aus verschiedenen (ansonsten leicht zu lösenden) Prüfungsfragen in Tabellen aufgelistet, die mit der Fragestellung „Richtig“ oder „Falsch“ als Selbsttest konzipiert sind.
Damit Sie wissen, wie in diesem und den folgenden Jahren die Prüfung aussehen könnte, habe ich unter der Rubrik „Prüfung aktuell“ Originalfragen der letzten 3-4 Prüfungen mit aufgenommen. Darüber hinaus finden Sie – farbig abgesetzt – Fragen mit dem Titel „Vorsicht! Falle!“ Hier handelt es sich zum Teil um Originalfragen, die viele Prüflinge als Falle empfanden; zum Teil wurden die Fragen von mir so gestaltet, dass Sie darauf vorbereitet werden, die Fragen genau zu lesen, sich Begriffe einzuprägen, die man leicht verwechseln könnte oder auch zu erkennen, mit welchen „Fangfragen“ man in der Vergangenheit versucht hat, die Prüflinge zu verwirren oder auf eine falsche Fährte zu locken.
Dieses Buch richtet sich an Lernende, die gerade dabei sind, sich auf die schriftliche Prüfung zum „Kleinen Heilpraktiker“ vorzubereiten. Es ist kein Lehrbuch, sondern ein Buch zum Wiederholen des bereits Gelernten anhand von Prüfungsfragen, Überblickstabellen, Schaubildern und Grafiken. Je nachdem, wie weit Sie in Ihrem Lernprogramm gekommen sind, können Sie einzelne Kapitel zur Wiederholung und Festigung des Gelernten durcharbeiten und so einen Einblick zu bekommen, was genau in der Prüfung verlangt wird. Sie können das Buch aber auch verwenden, um einige Wochen vor dem „Schriftlichen“ den gesamten Lernstoff nach Themenbereichen geordnet zu wiederholen.
Viele Teilnehmer meiner Kurse hatten nach Abschluss des Kurses den Wunsch, mehrere Originalprüfungen durchzuarbeiten. Wie oben schon gesagt, sollten Sie hierbei darauf achten, Prüfungen auszuwählen, die in etwa dem entsprechen, wie die Prüfungen augenblicklich abgehalten werden. Ausführlich kommentierte Beispiele hierfür finden Sie in meinen Lernkarten oder auf unserer Website www.forum-gilching.de/Prüfungsfragen. Dort finden Sie auch Hinweise darauf, wie Sie sich optimal auf die mündliche Prüfung vorbereiten können – unter Anderem durch das Buch: Heilpraktiker für Psychotherapie – Mündliche Prüfung
(3. Auflage 2019; 4. Auflage Jan. 2023).
Allen, die das „Schriftliche“ noch vor sich haben, wünsche ich ein gewinnbringendes Arbeiten mit diesem Buch – und natürlich Glück und Erfolg für die bevorstehende Prüfung.
Gilching, im Juli 2013
Rudolf Schneider
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